D. Die Bedeutung des LÄCHELNS

Am Anfang steht ein Lächeln

 Metta (aber auch jede andere Form von Ruhiger Weisheitsmeditation) zu praktizieren bedeutet auch eine Geisteshaltung des Lächelns zu kultivieren. Warum?  Weil Lächeln einen erstaunlichen Effekt auf uns selber und auf unsere Außenwelt hat; beides greift ineinander. Unser Geist ist regelmäßig in einem Zustand von Angespanntheit, in Sorge um die Zukunft, Ärger über Vergangenes, Verdruss über Gegenwärtiges – kurz: er ist ständig im Hader und oftmals im Krieg mit den Dingen, die er anders haben will als sie sind. Das ist, kurz gesagt, der Ursprung von Leid.

Unsere Aufgabe besteht also darin, unseren Geist zunächst einmal zu entkrampfen, etwas weich und liebevoll werden zu lassen. Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Lächeln über die Aktivierung verschiedener Gesichtsmeridiane genau das durch Produktion von Glückshormonen bewirkt.

Dieser Ausstoß von Glückshormonen bewirkt zudem, dass es uns leichter fällt, mit etwas, was uns Jetzt-Hier „gegen den Strich“ geht, geschmeidiger umzugehen. Es hilft, die Perspektive zu wechseln von „Ich bin ärgerlich“, „Ich bin wütend“, „Ich bin traurig“ hin zu „Hey, da ist etwas, was mir Unbehagen bereitet – und es ist ok, es ist nur ein Gefühl, es ist nicht gegen mich persönlich gerichtet.“ Das ist die Perspektive der liebevollen Annahme, die der Tatsache Rechnung trägt, dass alles, was jetzt da ist, da sein muss, weil die Entstehens-Bedingungen schlichtweg dafür vorlagen – mit „mir“ hat das nichts zu tun. Ich kann Frieden schließen mit dem, was ist.

Das Lächeln und die Ruhe, die ich in dem Moment ausstrahle (man nennt dies auch gern „in seiner Mitte sein“) wirkt sich auch auf unsere Umwelt aus. Die Gesichtszüge werden weich und sanft, man strahlt Ruhe und Frieden aus, und dies strahlt zurück! An dieser Stelle entwickelt sich zwischen dem „Innen“ und dem „Außen“ eine „Spirale der harmonischen Güte“, welche in der Meditation wiederum dergestalt wirkt, dass wir deutlich schneller und tiefer in die Ruhe kommen.

Wichtig ist auch zu erkennen, wie wir uns oft selber Steine in den Weg legen, indem wir meinen, wir dürften nicht glücklich sein, haben es nicht verdient oder es gäbe einfach keinen Grund zu Lächeln. Was immer aber uns davon abhält, Fröhlichkeit zu entwickeln – schlussendlich ist es immer nur unser eigener Geist, der uns davon abhält. Kein Mensch auf der Welt verbietet Dir glücklich zu sein – außer im Zweifel Du selber … Solange wir uns von unseren verhärteten und hartherzigen Gedanken dominieren lassen, werden wir keine Befreiung vom Leid finden.

 Ein junger Mönch kam zu seinem Meister und fragte:

„Meister, wie kann es nur sein, dass Ihr stets ein Lächeln auf den Lippen tragt?“

Der Meister antwortete:

„Wie kann es nur sein, junger Mönch, dass Du es nicht tust?“

 Es ist also wichtiger zu lächeln als man annehmen mag, und wenn unser Geist uns davon abhalten will, weil er wieder einmal „alles doof“ findet, vergeben wir ihm einfach liebevoll – und mit einem Lächeln.

„Sometimes your joy is the source of your smile, but

sometimes your smile can be the source of your joy.“
(Thich Nhat Hanh)

[Vorschlag: Versuche einmal , so viel und so oft zu lächeln, wie es Dir möglich ist, ganz gleich, ob Dir danach ist oder nicht. Mache Dir dabei nicht zum Vorwurf, wenn Du einmal nicht lächelst, versuche, nicht darüber nachzudenken. Durchlaufe einfach „BLESSED“ und lege somit wieder ein liebevolles Lächeln in Deine Augen und auf Deine Lippen. Es kann ein ganz kleines, äußerlich fast nicht sichtbares Lächeln sein. Was immer Du tust – tue es bewusst mit einem Lächeln. Und .. schau einmal, ob sich etwas in Dir verändert …]

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